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Rundwanderung Friedergrieß

Rundwanderung durch das Friedergrieß – Ein Naturerlebnis in den Ammergauer Alpen

Ausgangs- und Endpunkt: Ochsenhütte in Griesen (beim Bahnübergang)
Einkehrmöglichkeit: Kiosk in Griesen
Gehzeit: ca. 2 Stunden
Schwierigkeit: leicht, nicht kinderwagentauglich!

Der Rundwanderweg durch das Friedergrieß zwischen Garmisch-Partenkirchen und Ehrwald ist ein Geheimtipp abseits der bekannten Wanderpfade. Die Tour beginnt an der Ochsenhütte in Griesen und führt zunächst auf einem Forstweg entlang eines kleinen Bachs, vorbei an blühenden Wiesen und durch stillen Bergwald. Während der Weidezeit begegnet man hier oft grasenden Kühen, die der Landschaft ihren typisch alpenländischen Charakter verleihen.

Dem Wegweiser in Richtung Griesen folgend, erreicht man nach kurzer Zeit eine größere Lichtung mit einem Hochstand. Dort führt die Beschilderung weiter in Richtung Friederspitz/Frieder – man biegt auf einen schmalen Pfad in den Wald ab. Nach einigen Minuten lichtet sich der Baumbestand, und es öffnet sich ein weitläufiges Schwemmgebiet. Wer genau hinsieht und größere Steine entdeckt, blickt möglicherweise auf die Überreste der alten „Franzosenmauer“ – ein Relikt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, das einst zur Wildbachverbauung diente.

Hinter dem kleinen Hügel verbirgt sich eine wilde, schwer zugängliche Schlucht, aus der ein Wasserfall in die Friederlaine stürzt. An der Oberfläche beginnt das Wasser klar und ruhig zu fließen, versickert später aber großteils im schuttbedeckten Talboden des Friedergrieß – ein etwa 8 Hektar großes Geröllfeld, das die Wucht vergangener Unwetter erahnen lässt. Besonders während der Schneeschmelze oder bei Starkregen sollte man dieses Gelände meiden, da sich der unscheinbare Bach in kurzer Zeit zu einem reißenden Fluss verwandeln kann.

Wer eine Rast einlegen möchte, kann hier die Füße im kalten Wasser kühlen und den Blick über die eindrucksvollen Schotterbänke zu den Gipfeln an der österreichischen Grenze schweifen lassen – etwa zum markanten Daniel. Auch die Zugspitze zeigt sich aus einer ungewohnten Perspektive. Beim Weiterwandern taucht man ein in einen faszinierenden Totholzwald mit bizarr geformten Bäumen und knorrigen Baumgestalten. Am Rand finden sich die Reste des „Großen Moos“ – beides stille Zeugen ungestörter, natürlicher Prozesse.

Der Weg führt geradeaus weiter in Richtung Griesen, vorbei am kleinen Wasserfall im „Nudelgraben“, zur Kapelle und schließlich zur Abzweigung der Forststraße Richtung Linderhof. Die letzten Meter verlaufen auf bekanntem Terrain: ein leicht ansteigender Forstweg entlang des Ofenbergs, auf dem man gelegentlich Mountainbikern begegnet. Nach der Weggabelung mit dem Hochstand geht es auf bekanntem Weg zurück zur Ochsenhütte.

Wer unterwegs einkehren möchte, kann einen kurzen Abstecher zum Kiosk in Griesen machen. Alternativ bietet sich auch ein Rückweg entlang des Fahrradwegs neben der Bundesstraße an, der ebenfalls zur Ochsenhütte zurückführt.

Tipp: Diese Tour bietet Ruhe, eindrucksvolle Natur und eine Wanderung im grenznahen Gebiet zwischen Deutschland und Österreich – mit Blick auf die imposanten Gipfel.

Naturschutzhinweis: Das Friedergrieß liegt im Naturschutzgebiet Ammergebirge. Campieren, Übernachten und offenes Feuer sind im gesamten Gebiet verboten. Zwar besteht kein Wegegebot, doch aus Rücksicht auf Flora und Fauna wird empfohlen, die vorhandenen Pfade nicht zu verlassen.